Wie entsteht denn so ein Modell?
Der erste und wichtigste Punkt ist immer der Bedarf. Ganz egal ob es sich um etwas handelt, das man tatsächlich braucht oder etwas, das man gerne hätte. Oder um etwas, das einen so dermaßen nervt, dass man es unbedingt verbessern will.
Nehmen wir unser erstes Gebäude.
Eine neue Armee – aus dem Spiel Team Yankee – fand den Weg ins Haus und es sollte ein Spiel damit bestritten werden. Aber es gab und gibt keine Gebäude, die typisch für den Ostblock waren. Das wäre doch etwas, wenn man solche Gebäude hätte….
Damit war die Idee geboren. Ein Gebäude zu kreieren, das aus der Zeit bis Mitte der 80er Jahre gebaut wurde und typisch für die Landschaft war.
Als Nächstes folgt die Recherche. Google, Wikipedia und Co waren unsere Freunde und wir suchten nach Bildern und Blaupausen. Nach der Sichtung von Hunderten von Bildern entschieden wir uns für den am häufigsten gebauten Plattenbau „WBS 70“.
Impressionen aus der Google-Bildersuche:
Der nächste Schritt ist die Planung und Umsetzung im 3D Programm – wir schwören hier auf Blender. Um das Modell nachher druckfähig zu machen, braucht man ein von Beginn an sauberes Mesh. Das heißt, man wirft nicht irgendwelche Blöcke zusammen, sondern plant jede einzelne Linie, um nachher nicht mehr Zeit mit der Korrektur von Problemen zu verbringen, als mit der Modellierung an sich.
So sah dann einer der Entwürfe auf dem Papier aus, alle Maße und notwendigen Linien eingetragen:
Sieht wild aus 🙂 Einige Maße hatten wir aus einer Blaupause, den Rest mussten wir errechnen.
Jetzt folgte die Umsetzung in Blender. Die ersten Versuche zeigten, dass unsere Zeichnung fehlerhaft war und wir mussten zurück an den Block, aber letztendlich war es dann geschafft.
Hier ein Bild vom gerenderten Untergeschoss, das oben auf dem Block zu sehen ist:
Geplant war die Fertigstellung als Einzelblock
oder als Wohnblock
Soweit so gut.
Die nächsten Probleme ließen dann natürlich nicht auf sich warten. Wir überlegten, die Gebäude in Etagen aufzuteilen, so dass man jede Etage „einnehmen“ kann. Um nicht Hunderte von Stunden an einem Haus zu drucken, wurde überlegt, eine Gussform zu drucken und dann die Etagen mit Gips oder ähnlichem herzustellen.
Die Idee an sich ist ja nicht schlecht, allerdings entpuppten sich die Modelle dann als äußerst anfällig, gerade die Balkone brachen leicht ab und wir gingen zu Plan B zurück.
Die einzelnen Etagen wurden also gedruckt, mit erheblichem Zeitaufwand – trotz Prototypen-Einstellung.
Während eines Testspiels bewährte sich das Modell und wurde in den Shop aufgenommen.
Der Spielpartner meines Mannes hatte den Einfall, die Modelle in einem anderen Maßstab zu drucken, in 1:285 – 6mm. Das würde dazu führen, dass man ein Areal abbilden könnte, das weitaus geräumiger ist und mehr Bewegungsfreiheit ermöglicht.
Das führte wieder zu neuen Problemen, wer hätte das gedacht 🙂 Die Modelle waren jetzt so klein, dass der Drucker Probleme hatte, die einzelnen Details zu drucken. Beim ersten Versuch fehlten die Balkonbrüstungen, beim zweiten brachen die Überstände weg. Mehrere Druckversuche später beschlossen wir, die Balkonfront stabiler zu konstruieren und nicht am Gebäude zu belassen, sondern einzeln zu drucken. Heureka. Endlich war es geschafft!
Jeder Modellbauer ist daran gewöhnt, dass er/sie irgendwas zusammenkleben muss, daher war das einzelne Bauteil kein Problem und nun sah das Spielfeld nach der Errichtung eines ganzen Wohnblocks auch geräumiger aus. Dafür sind die Gebäude jetzt komplett, also nicht als einzelne Etagen verfügbar. Aber irgendwas ist ja immer 🙂
Das Modell ist in unserem Shop verfügbar, wahlweise mit 6 oder 11 Etagen.
Aufgrund der langen Druckzeit sind die Modelle in limitierter Anzahl erhältlich oder mit Wartezeit!